Wohnen & Einrichten – 17.09.19 (Archiv)

Rund ums E-Bike

Lesedauer: ca. 4 Minuten

 

Fahrräder mit Elektromotor werden in Deutschland immer beliebter und garantieren Fahrspaß für alle.
Wir haben die wichtisgten Fragen und Antworten zu E-Bikes und Pedelecs für Sie zusammengestellt.

Vollblutradler mit strammen Waden mögen den Trend belächeln, doch die Nachfrage nach E-Bikes wird immer größer: Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands sind in Deutschland im vergangenen Jahr rund 720.000 Elektrofahrräder verkauft worden. Im Vergleich zum Vorjahr ein sattes Plus von 19 Prozent. Warum Fahrräder mit Elektromotor immer beliebter werden, liegt auf der Hand: Sie geben auch vergleichsweise untrainierten Fahrradfans die Möglichkeit, längere Strecken mit dem Bike zu absolvieren – ohne Sorge übers Ankommen oder den Rückweg.
Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zu E-Bike und Pedelecs für Sie zusammengetragen.

Pedelec oder E-Bike – was ist der Unterschied?

Am weitesten verbreitet ist das Pedelec. Der Elektromotor unterstützt den Fahrer hier nur dann, wenn er auch selber in die Pedale tritt – und das bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Der Grad der Unterstützung kann in mehreren Stufen geregelt werden. Für den Start verfügen Pedelecs oft über eine Anfahr- bzw. Schiebehilfe.
Besonders schnelle Pedelecs, auch Pedelec 45 oder S-Pedelec genannt, funktionieren wie normale Pedelecs, die Motorunterstützung wird hier aber erst bei 45 km/h abgeschaltet. Für den Betrieb ist ein Versicherungskennzeichen notwendig. Der Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein, über einen Führerschein der Klasse AM verfügen und einen Helm tragen.
Klassische E-Bikes lassen sich auch fahren, ohne dass man in die Pedale tritt. Der Motor darf sie auf maximal 20 km/h beschleunigen, damit sie noch als Leichtkrafträder gelten. Auch hier sind Versicherungskennzeichen und Fahrerlaubnis notwendig.

Was muss ich für ein gutes Elektrofahrrad ausgeben?

So groß wie das Angebot an Pedelecs und E-Bikes ist auch die Preisspanne: Sie reicht von wenigen Hundert bis zu mehreren Tausend Euro. Vermeintliche Schnäppchen aus dem Discounter oder Baumarkt sind in der Regel jedoch nicht zu empfehlen. Laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sollten für ein gutes Elektrofahrrad mindestens 1.800 Euro einkalkuliert werden. Denken Sie im Vorfeld des Kaufs daran, dass Sie eine ebenerdige, sichere und möglichst wettergeschützte Abstellmöglichkeit für Ihr Bike haben sollten. Ein Elektrofahrrad ist in der Regel zu schwer, um es viele Stufen in den Keller zu tragen.

Was gilt es beim Kauf zu beachten?

Einiges! In Elektrofahrrädern steckt komplexe Technik. Das macht eine kompetente und umfassende Beratung umso wichtiger. Erste Anlaufstelle sollte daher ein Fachgeschäft sein. Unverzichtbar bei der Suche nach dem passenden Zweirad: Ausgiebige Probefahrten, bei denen insbesondere Sitzposition und Bedienung des Motors getestet werden. Übrigens: Informieren Sie sich gleich beim Kauf über die Kosten eines Ersatzakkus. Diese können zwischen 200 und 1.000 Euro liegen.

Wie groß ist die Reichweite der Akkus und wie lange halten sie?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Die Reichweite ist von vielen Faktoren wie der gespeicherten Energie, dem Gewicht von Fahrer und Rad sowie der Temperatur und der Strecke abhängig. Standardisierte Verfahren für die Ermittlung der Reichweite gibt es noch nicht. Daher lassen sich Herstellerangaben schwer vergleichen. Manchmal nennen Hersteller Reichweiten von 100 Kilometern oder mehr. Diese sind jedoch nur unter Idealbedingungen zu erreichen. Realistischer scheinen laut ADFC Distanzen von 40 bis 80 Kilometern.
Hochwertige Akkus halten in der Regel drei bis fünf Jahre. Das entspricht etwa 1.000 Ladezyklen. Zwar kann die Reichweite bereits nach 300 bis 500 Ladezyklen stetig abnehmen, ein Tausch ist aber erst notwendig, wenn die Kapazität für die täglichen Wege nicht mehr ausreicht.

Was muss ich im Umgang mit dem Akku beachten?

Ein sorgsamer Umgang mit dem Akku wirkt sich positiv auf seine Lebensdauer aus. So sollten Sie ihn nur im Trockenen und bei den in der Bedienungsanleitung angegebenen Temperaturen laden. Teilladungen sind bei Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Akkus nicht schädlich, sondern sogar sinnvoll. Vermeiden Sie auf jeden Fall Temperaturextreme – etwa, indem Sie Ihr Fahrrad im Sommer möglichst im Schatten parken. Wenn Sie längere Zeit nicht fahren, empfiehlt der ADFC, den Akku bei etwa 60 Prozent seiner Kapazität bei zwischen 10 und 15 Grad Celsius zu lagern.

Fährt sich ein E-Bike anders als ein Fahrrad ohne Motor?

Es geht leichter! Doch Spaß beiseite: Je nach Position des Motors – vorne, in der Mitte oder hinten – wird das Fahrverhalten durchaus beeinflusst. Nehmen Sie sich auf jeden Fall Zeit, um sich an das Gefährt zu gewöhnen. Wer beispielsweise beim Anfahren den Schub durch den Motor nicht gewöhnt ist, kann durch die einsetzende Kraft leicht die Kontrolle über das Zweirad verlieren. Außerdem gilt es, ein Gefühl für die Bremskraft zu entwickeln. Dann steht einer guten und sicheren Fahrt nichts mehr im Wege!

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