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Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor. Doch gerade im Altbau kursieren viele Mythen und Vorurteile, die Hauseigentümer verunsichern. Können Wärmepumpen wirklich effizient und klimafreundlich heizen?
Wir nehmen die gängigsten Mythen unter die Lupe und zeigen, warum Wärmepumpen auch im Altbau eine sinnvolle Option sein können.
Mythos 1: Wärmepumpen sind nicht klimafreundlicher als Gasheizungen
Ein häufiges Argument gegen Wärmepumpen ist, dass sie mit Strom betrieben werden und daher nicht klimafreundlicher als Gasheizungen sein können. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus Erde, Wasser oder Luft und wandeln diese in Heizenergie um. Mit einem Anteil von bis zu 75 % Umweltenergie und nur 25 % zugeführter elektrischer Energie sind sie deutlich effizienter und klimafreundlicher als fossile Brennstoffe. Zudem stammt ein großer Teil des Stroms in Deutschland bereits aus erneuerbaren Energien – Tendenz steigend. Wer einen Ökostromtarif nutzt oder eine eigene Photovoltaikanlage installiert, verbessert die Klimabilanz zusätzlich.
Mythos 2: Im Altbau gibt es keine gesicherten Erfahrungen mit Wärmepumpen
Viele Eigentümer von Bestandsgebäuden zweifeln an der Effizienz von Wärmepumpen in älteren Gebäuden. Doch Studien des renommierten Fraunhofer-Instituts zeigen, dass Wärmepumpen auch im Altbau effizient arbeiten – sofern sie fachgerecht geplant und installiert werden. Die Jahresarbeitszahlen liegen bei rund 3,1 für Luft/Wasser-Wärmepumpen und 4,1 für Sole/Wasser-Wärmepumpen. Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom entstehen bis zu 4 kWh Wärme – ein klarer Effizienzvorteil gegenüber traditionellen Heizsystemen.
Mythos 3: Hohe Stromkosten machen Wärmepumpen unwirtschaftlich
Einige Hausbesitzer berichten von gestiegenen Stromkosten nach der Installation einer Wärmepumpe. In vielen Fällen liegt das an einer fehlerhaften Planung oder unzureichenden Gebäudeanalysen – z. B. falsche Annahmen zur Dämmung oder Heizlast. Mit einer professionellen Planung durch erfahrene Fachhandwerker lässt sich der Energiebedarf jedoch realistisch berechnen. Auch Hybridsysteme – z. B. die Kombination von Wärmepumpe und Gas-Brennwerttechnik – können eine wirtschaftliche Lösung sein. Zudem gibt es attraktive staatliche Förderungen, die die Investitionskosten deutlich senken.
Mythos 4: Heizsysteme in Bestandsgebäude benötigen oft hohe Vorlauftemperaturen, also auch Wärmepumpen
Es stimmt, dass ältere Heizsysteme oft auf hohe Vorlauftemperaturen eingestellt sind. Wärmepumpen arbeiten jedoch am effizientesten bei niedrigen Temperaturen – idealerweise um die 35 °C. Moderne Geräte können auch höhere Temperaturen bereitstellen, allerdings sinkt dabei die Effizienz. In vielen Bestandsgebäuden reicht die Heizleistung vorhandener Radiatoren aus, um auch mit niedrigeren Temperaturen ausreichend zu heizen. Gegebenenfalls kann der Einbau größerer Heizkörper sinnvoll sein – auch das wird staatlich gefördert.
Mythos 5: Wärmepumpen sind kompliziert zu planen und zu installieren
Die Planung einer Wärmepumpe ist zwar etwas anspruchsvoller als bei einem Gas-Brennwertgerät, jedoch grundsätzlich nicht komplizierter. Für jeden neuen Wärmeerzeuger ist ohnehin eine Heizlastberechnung nach DIN-Norm erforderlich – unabhängig vom System. Doch Hersteller bieten heute eine Vielzahl an Technologien und Schulungen an, um Fachhandwerker bei Auswahl und Einbau zu unterstützen. Es empfiehlt sich, einen spezialisierten Fachbetrieb zu beauftragen – viele Hersteller bieten online Fachhandwerkerlisten nach Postleitzahlen an, die bei der Suche helfen können.
Fazit
Wärmepumpen sind eine zukunftsfähige und klimafreundliche Heizlösung, auch in Bestandgebäuden. Mit der richtigen Planung und Installation können sie effizient arbeiten und die Energiekosten langfristig senken. Hauseigentümer sollten sich nicht von Mythen abschrecken lassen, sondern die Vorteile einer
Wärmepumpe in Betracht ziehen.