Photovoltaik: Das eigene Kraftwerk auf dem Dach

Strom mit einer Photovoltaik-Anlage selbst erzeugen und speichern: Das macht ein Stück weit unabhängig von den Energiepreisen und ist gut für die Umwelt. Lesen Sie hier, was Sie über die Nutzung von Sonnenenergie wissen sollten.

(c) Adobe Photostock

Solarstrom wird aus Sonnenenergie gewonnen, zählt zu den erneuerbaren Energien. Erzeugt wird Solarstrom durch Photovoltaikanlagen (PV), die Solarzellen nutzen, um Sonnenstrahlen in elektrische Energie umzuwandeln. Wie viel Solarstrom produziert werden kann, hängt von der Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung ab. Diese ist je nach Jahreszeit, Tageszeit und Wetterlage großen Schwankungen unterworfen. Außerdem gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Mit einer gut geplanten PV-Anlage können Sie etwa 25 bis 30 Prozent des Stromverbrauchs in einem Einfamilienhaus decken. Nicht verbrauchte Energie können Sie speichern. Das funktioniert mit einem Batteriespeicher. Er versorgt dann beispielsweise die Pumpe für Ihre Warmwasseraufbereitung oder hält den Kühlschrank nachts am Laufen. Die heute verfügbaren Speichersysteme können jedoch die Sonnenenergie nur wenige Tage bevorraten. An sonnenarmen Tagen, vor allem im Winter, müssen auch Eigentümer von PV-Anlagen mit Speichern Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. 

Gut zu wissen: In einigen Bundesländern gibt es bereits eine Solarpflicht für Wohnhäuser. Baden-Württemberg müssen Neubauten seit Mai 2022 mit einer PV-Anlage ausgestattet werden, in Hamburg sowie Berlin seit Januar 2023. Und in Niedersachsen muss das Tragwerk so ausgelegt werden, dass es für eine PV-Anlage ausreicht. Auch Hausbesitzende, die eine Dachsanierung vornehmen, müssen in einzelnen Bundesländern eine Photovoltaikanlage einbauen lassen.

So funktioniert die Technik

Wichtigster Bestandteil einer Photovoltaikanlage sind die Solarzellen. Unter Glas vor der Witterung geschützt, bilden sie Module und wandeln einen Teil des einfallenden Sonnenlichts zunächst in Gleichstrom um. Ein Wechselrichter macht daraus den für den Hausgebrauch notwendigen Wechselstrom. Energie, die in Zeiten mit viel Sonnenschein erzeugt wird, kann in einem Speicher gelagert werden, sodass Sie auch nachts Strom abrufen können. Mit einer gut geplanten und optimal ausgerichteten Photovoltaikanlage können Sie sich zumindest teilweise gegen steigende Energiepreise absichern – und tragen außerdem zum Schutz der Umwelt bei, da keine fossilen Brennstoffe genutzt werden. Für die Größe von Anlage und Speicher spielen die Sonneneinstrahlung, die Ausrichtung und Fläche Ihres Daches und der Stromverbrauch eine Rolle. In die Kalkulation sollten ebenfalls die Möglichkeiten zur Eigennutzung – wie die Ladung des Akkus von Elektroautos oder der Betrieb einer Wärmepumpe einfließen.

TIPP: Falls eine Dachsanierung ansteht, kann es sinnvoll sein, diese vorzuziehen, um Synergien in Verbindung mit der Installation einer PV-Anlage zu nutzen.

Solarstrom speichern

Stationäre Batteriespeicher dienen als Zwischenlager für Solarstrom, der nicht im Haushalt benötigt wird. Ist der Speicher voll, wird überschüssiger Eigenstrom ins öffentliche Netz eingespeist. Wenn die PV-Anlage gerade keinen Strom produziert, aber welcher gebraucht wird, dann wird vorrangig der gespeicherte Eigenstrom genutzt. Der Batteriespeicher selbst kann unauffällig im Keller oder in einem anderen Raum in der Nähe der elektrischen Anlage montiert werden. Es gibt sowohl Gleichstrom- als auch Wechselstromsysteme. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Technik, was sich im Alltagseinsatz aber nicht bemerkbar macht. Manche Hersteller bieten ausbaufähige Systeme an, die sich relativ einfach um zusätzliche Speichermodule erweitern lassen.

Gut zu wissen: Die Anschaffungskosten für die am weitesten verbreiteten Lithium-Ionen-Batteriespeicher hängen vor allem von der Speicherkapazität, der Installationsart und dem Funktionsumfang ab und liegen zwischen 1.000 bis 2.000 EUR pro Kilowattstunde Lagerkapazität.

Lohnt sich eine PV-Anlage?

Die Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) macht durch die erhöhten Vergütungssätze für die Einspeisung die Produktion von nicht selbst genutztem Strom attraktiver. Zugleich wächst durch die stetig wachsenden Strompreise der wirtschaftliche Vorteil des Eigenverbrauchs. Eine Photovoltaik-Anlage ist deshalb auf jeden Fall eine wirtschaftlich sinnvolle Investition. Sie amortisiert sich im Einfamilienhaus meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Anders sieht es mit einem Batteriespeicher aus. Als alleinige Investition rechnet er sich oft nicht innerhalb seiner eigenen Lebensdauer. 

TIPP: Seit 1. Januar 2023 sind Erträge aus kleineren Solarstromanlagen bis 30 Kilowatt-Peak (kWp) auf Einfamilienhäusern für Eigentümer steuerfrei.

Mit einer eigenen Solaranlage auf Ihrem Hausdach und einem Batteriespeicher im Keller profitieren Sie aber - unabhängig von der finanziellen Rentabilität - von einigen Vorteilen:

  • Unabhängigkeit von Strom- und Netzentgelten: Die Menge des dazugekauften Stroms wird auf das kleinstmögliche Maß reduziert. Während Bezugspreisefür Strom, Netzentgelte und anteilige Abgaben weiter steigen, koppeln Sie sich teilweise von dieser Entwicklung ab und fixieren zumindest einen Teil Ihrer Energiekosten.
  • Sicherheit vor Netzausfall: Sie sind bei fehlender Stromversorgung trotzdem gut gerüstet und können auf Strom aus dem eigenen Speicher zurückgreifen, solange dieser gefüllt ist. 
  • Wertsteigerung der Immobilie: Immer mehr Käufer achten auch auf die Energieeffizienz einer Immobilie. Da sind eine PV-Anlage und ein Batteriespeicher wichtige Plus-Punkte und sorgen für eine Wertverbesserung der Immobilie..
  • Unterstützung des Klimaschutzes: Sie leisten durch die Nutzung von regenerativer Sonnenenergie einen wertvollen Beitrag zur Energiewende.

Förderung und Finanzierung

Sie möchten Ihr Eigenheim mit einer Photovoltaikanlage ausstatten? Ökologisches Bauen und Sanieren wird staatlich gefördert: Die KfW Bankengruppe unterstützt mit einem bundesweiten Programm durch günstige Kredite den Bau von Photovoltaik-Anlagen und Stromspeichern. Zuschüsse vergibt auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Ebenso bieten Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme an. 

TIPP: Gute Beratung ist unverzichtbar! Sprechen Sie mit einem unserer Finanzexperten, um gemeinsam einen Finanzierungsplan für Ihre PV-Anlage auf die Beine zu stellen, der genau auf Sie zugeschnitten ist und alle Fördermöglichkeiten berücksichtigt.

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